Mittwoch, 28. Januar 2009

Guess who

Er kam trotz brütender Hitze mit einer russischen Wollmütze auf die Bühne und sah dabei aus, als hätte er Zahnschmerzen. Sein Gesicht verhieß nichts Gutes, und man machte sich auf das Schlimmste gefasst. Die ersten paar Stücke klangen dann auch dementsprechend. Nur hatte er nicht mit dem Publikum gerechnet, mit dessen Enthusiasmus. Diese Begeisterung schien auf ihn überzugreifen. Nach einigen Stücken brach er in spastische Verrenkungen aus, entriss seiner Gitarre einzelne Töne, bleckte das Gebiss und warf sein reptilienhaftes Gesicht in immer neue Falten. Später tanzte er sogar ein wenig, und wenn niemand aufpasste, lächelte er sogar. Und er sang dabei so gut, wie seine Stimme es noch zuließ, schon damals eine Stimme, die immer das eigene Verstummen mit anklingen lässt, die mit Intensität wettmacht, was ihr an Virtuosität abgeht.



6 Kommentare:

  1. Und da sag noch einer das es mit der österreichischen Musikkritik im Argen liegt - siehe Kontroverse Fluch - Blumenau .
    Anyway.
    I druck den Stopl eini,
    und alles dem Herbert aufs Hemd

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  2. da schau her. hamma wieda amoi an stress in da oawat? aber warum fällt dem schachinger nie einer in die schreibende hand?

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  3. und wia!
    na war eh a falsche spur - i hoab ma dacht des beschreibt dich bei unserem konzert im celeste aber du hast ja die russische wollmütze ned aufghoabt - also sag ich robert statt herbert - nur wo und wann und ist die russische mütze nicht aus bärenfell?

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  4. Keine Ahnung, vielleicht machen sie in irgendeiner der hinteren, südrussischen Steppen die Mützen auch aus Reptilienhäuten. Damit hätte sich ein Kreis geschlossen. Und es wäre ideal für Leute mit einer Bärenallergie.

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  5. Ich wuerde ja auch einmal auf den bob tippen

    und lossts ma den blumfluch in ruah, de soin si ins eck stoin und si umdrahn

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  6. Rite, Boyz! War aber eh urleicht, gelt.
    Abgeschrieben habe ich bei Büttner, Jean-Martin: Bob Dylans Verweigerungen als List und Tücke. In: Honneth, Axel u.a. (Hg.): Bob Dylan. Ein Kongreß. Frankfurt am Main 2007, S. 270. Do spütsasie-o, mei liawa. Lauter obsessive Dylanologen.

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